Tiere im Garten: Vögel, Insekten, Nützlinge…
Ein naturnaher Garten kann gleich mehreren Nützlingen ein Zuhause oder ein Futterplatz sein. Ob Vögel, Insekten oder Igel – viele der Nützlinge im Garten können uns direkt vor Ort bei der biologischen Schädlingsbekämpfung sowie bei der Bestäubung unterstützen. Nun kann man die meisten Tiere, die sich in unserem Sinne nützlich machen können, durch Rückzugsmöglichkeiten und Futter anlocken.
Was kann man also im eigenen Garten für Nützlinge tun?
Generell gilt: Je mehr unterschiedliche Klimazonen es in Ihrem Garten gibt, umso besser! Das bedeutet es gibt trockene und feuchte Bereiche, sonnige und schattige. Der Fachbegriff lautet Strukturreichtum. Dazu kommt, daß Ordnung im gleichen Maße der Vielfalt schadet. Räumen Sie nicht zu viel auf und weg, sprich lassen Sie ruhig die Äste geschnitter Gehölze den Winter über in einer Ecke liegen, so daß dort Igel überwintern und Vögel und andere Kleintiere Schutz finden können.
Ganz im Trend sind die zahlreichen Insektenhotels, die man in jedem Baumarkt und Gartencenter finden kann. Sie können ein solches Insektenhotel als Nisthilfe für die nützlichen Insekten in ihrem Garten einfach selbst bauen.
Die meisten der im Handel erhältlichen Insektenhotels sind für Wildbienen, Hummeln, Schlupfwespen, Schmetterlinge, Marienkäfer und einige Arten an nützlichen Fliegen beispielsweise Schwebfliegen gedacht.
Einige der bekanntesten Bienenarten sind Sandbienen, Furchenbienen, Pelz- und Mauerbienen und Hummeln. Ja, Sie haben richtig gelesen – Hummeln sind keine eigene Art, sondern sie gehören zu den Wildbienen. Detaillierte Informationen zu den Bienenarten finden Sie auf bienen-hummel-garten.de.
• Insektenhotels für verschiedene Arten von Insekten
Da viele im Handel erhältliche Insektenhotels nicht ideal gebaut sind, empfiehlt es sich für den interessierten Bastler, selbst eines zu bauen. Fehler bei gekauften Insektenunterkünften sind die oft zu grossen Röhren und gebohrten Löcher, die ca. 2-6 mm groß sein sollten, bei einer Mindestlänge von 10 cm. Wer ein Insektenhotel selbst baut, kann die Materialien exakt auf die gewünschten bzw. vorhandenen Insekten anpassen.
Eine Bauanleitung für verschiedene Modelle finden Sie in diesen Fachbüchern:
In den Büchern finden Sie zahlreiche Bauanleitungen für Insektenhotels und andere Nisthilfen, unter anderem bei besonderem Bedarf auch für spezielle Nützlinge, beispielsweise bei einer Blattläuse-Plage ein Marienkäferquartier, welches auch von Ohrenkneifern genutzt werden kann.
Auch Nistkasten und Vogelhaus für die Vögel in unseren Gärten sind überall und oft recht günstig im Handel erhältlich, doch wer ein bisschen handwerkliches Geschick und vor allem über entsprechendes Werkzeug verfügt, kann sie recht einfach und schnell selbst herstellen. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß unsere Singvögel ein Vogelhäuschen durchaus auch zum Überwintern oder mal zwischendurch zum Aufwärmen und Schutz bei Regen nutzen. Es geht also nicht nur allein um das Nisten und das Großziehen der Jungvögel. Die Nistkästen sollten bis spätestens Ende März aufgehängt werden.
Beim Nistkasten ist zu beachten, ob die gewünschten zukünftigen Hausbewohner Höhlenbrüter, Halbhöhlenbrüter oder Nischenbrüter sind. Praktisch sind vor allem Nistkästen, die sich zum jährlichen Reinigen leicht öffnen lassen. Manch ein Modell sieht hübsch aus, erweist sich aber auf die Dauer als unpraktisch. Sehen Sie selbst bzw. achten Sie auf ausreichende Größe:
Ist das Füttern von Vögeln im Garten überhaupt sinnvoll?
Soll man nun Singvögel im Winter füttern oder gar ganzjährig? Auch darüber sind die Wissenschaftler geteilter Meinung? Eine Futterstation ist im Winter wird allgemein als sinnvoll angesehen, doch immer mehr Fachleute sind davon überzeugt, daß das Füttern auch während der anderen Jahreszeiten Sinn macht. Die Befürchtung, die Singvögel würden sich dann kein eigenes Futter mehr suchen oder die Futtersuche sogar verlernen, ist völlig unbegründet. Im Gegenteil ergänzen unsere zweibeinigen Gartengenossen ihren Speiseplan nur teilweise mit dem gereichten Futter. Vor allem im Winter benötigt ein draußen lebender Vogel besonders fettreiche Nahrung und das Fett finden Sie in Meisenknödeln oder ähnlichen Produkten.
• Vogelhäuser & Futterstationen
Welche Nützlinge gibt es im Garten?
Es gibt in jedem Garten noch weitaus mehr Tiere und Nützlinge als nur die bekannten Vögel und Insekten. Ohrwürmer, Käfer, Schmetterlinge und Nachtfalter, Gallmücken, Schwebfliegen, Florfliegen, Spinnen, Raubmilben und Raubwanzen, Libellen, Ameisenlöwen, Tausendfüßler, Thripse, Kurzflügler, Schlupf- und Faltenwespen, Eichhörnchen, Igel, Fledermäuse sowie auch Eidechsen und Kröten können sich in unseren Gärten wohl fühlen, wenn sie dort eine Bleibe finden.
Es macht heutzutage durchaus Sinn, Schmetterlinge zu füttern und ihnen ein Nisthaus als Heim zu bieten.
• Futter, Stationen & Nistkasten für Schmetterlinge
Ohrwürmer beispielsweise leben unter Brettern, Steinen oder Rindenstücken. Einen umgestülpten Blumentopf aus Ton, den man am besten etwas höher zum Beispiel auf einem Zaunpfahl anbringt, nehmen die Ohrkneifer gern als Schlafplatz an.
Auch Ameisen sind Nützlinge, die zur Verbreitung kleinsamiger Pflanzen wie Walderdbeeren, Blausternen und Schneeglöckchen nötig sind (Fachbegriff Myrmekochorie).
Sogar für Fledermäuse können Sie in Ihrem Garten etwas tun. Die zarten Flugkünstler überwintern gerne in Holzstapeln, die sich typischerweise oft neben dem Gartenhaus befinden. Das Holz wird am besten kreuzweise aufgeschichtet. Eine genaue Anleitung finden Sie hier: Bauanleitung Fledermaus-Holzstapel
In unseren Breiten kommen vor allem die nur 5 cm großen Rauhhautfledermäuse vor. Den Winter verbringen sie an frostfreien Stellen z.B. in einem größeren Holzstapel, wo sie sich dann richtig festkrallen. Wichtig ist, daß die Tiere während des Winterschlafes nicht gestört werden. Wenn sie nämlich im Winter zu oft aufwachen oder sich sogar einen neuen Platz zum Überwintern suchen müssen, verbrauchen sie zuviel von ihren Fettreserven und überstehen womöglich nicht mehr den ganzen Winter. Mitte März bis Anfang April ist dann wieder Zeit, aus dem Winterschlaf aufzuwachen.
Sie können auch einen fertigen Fledermauskasten kaufen und ihn besonders geschützt aufhängen. Dieser dient allerdings eher der Fortpflanzung während der Sommermonate, da der Kasten ja im Winter kaum frostfrei bleiben wird. Wenn Ihr Garten sich in Waldnähe befindet, lohnt es sich durchaus einen solchen Kasten anzuschaffen oder selbst zu bauen. Fledermäuse finden heutzutage immer weniger Rückzugs- und Unterschlupfmöglichkeiten. Ideal wäre, wenn sich ein Teich oder anderes Gewässer in der Nähe befindet, denn dann gibt es ausreichend Insekten. Diese widerum benötigen die Fledermäuse als Nahrung.
Bei Eichhörnchen ist zu beachten, daß Sie keinen Winterschlaf halten, sondern nur Winterruhe. Das bedeutet, daß Sie im Winter theoretisch keine Nahrung suchen müssen, sondern ihre Verstecke aus dem Herbst aufsuchen, wo sie Nüsse, Eicheln u.ä. lagern. Es ist jedoch sinnvoll, Eichhörnchen im Winter zu füttern, da die Tiere oft entweder ihren Futterplatz nicht wiederfinden oder dieser schon von anderen Gartentieren oder vom übereifrigen Gärtner entfernt wurde. Es gibt fertige Futterstationen, Nussautomaten und Häuser für Eichhörnchen zu kaufen. Mit etwas Glück lassen sich die Eichhörnchen dadurch sogar im Garten oder in der nahen Umgebung ansiedeln.
Igel sind beliebt und so sind viele Menschen bereit, ihnen eine Rückzugsmöglichkeit oder Unterstützung in Form von frischem Wasser oder Futter zu bieten. Füttern Sie aber auf keinen Fall Milch, wie es früher üblich war. Diese bekommt ihm gar nicht, sondern verursacht ihm heftige Verdauungsprobleme. Ideal geeignet ist Katzenfutter, hartgekochte Eier, gekochtes Geflügelfleisch oder auch mal ein Stück Apfel oder anderes Obst. Der Igel wird es Ihnen danken, indem er Schnecken und deren Eier, Asseln und weitere Schädlinge in Ihrem Garten erheblich reduziert.
Igel haben normalerweise eine feste Route, die sie jeden Abend abgehen, d.h. wenn Sie einmal einem Exemplar im Garten begegnen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß er oder sie regelmäßig wieder kommt. Durch Reisig- und Laubhaufen wird die Umgebung noch attraktiver für Igel und andere Kleintiere.
Wenn Sie Igel allerdings dauerhaft anlocken bzw. in Ihrem Garten ansiedeln möchten, sollten Sie ein Igelhaus selbst bauen oder kaufen.
Besonders nachhaltig ist es, die einheimischen Tiere nicht nur extra mit Futter und Schlafplätzen anzulocken, sondern schon grundsätzlich durch eine sinnvolle Bepflanzung des Grundstücks die Basis für ein reichhaltiges Lebensgefüge zu schaffen. Der Wert von Wildblumenwiesen ist schon in der Bevölkerung angekommen, doch es gibt noch weit mehr für einen Naturgarten zu tun. Eine solche „Wilde Wiese“ können Sie leicht selbst im eigenen Garten erschaffen. Es gibt fertige Samenmischungen, die jedoch oft zu viele Gräser enthalten. Besser ist, sich selbst eine Blumenmischung zusammen zu stellen.
Alle folgenden Links führen Sie direkt zu den entsprechenden Angeboten bei Amazon.de:
Die am besten geeigneten Blumen sind Schafgarbe, Wiesen-Kerbel, Wilde Möhre, Borretsch, Platterbse, Flockenblume, Moschus-Malve, Phacelia, Kornblume uvm.
Während die klassische Wildblumenwiese erst im Sommer blüht, sind für unsere Insekten auch die besonders früh und spät im Jahr blühenden Blumen und Blüten wichtig. Es gibt wunderschöne Ziergehölze, die schon im Winter blühen wie die Zaubernuß, die Mahonie ‚Winter Sun‘ und der Schneeball. Auch die Christrose blüht meist schon Ende Dezember und bietet ihren Nektar hungrigen und besonders frühen Insekten an.
Als erste Blume im Frühling zeigt sich alljährlich der Huflattich, dessen Blüte sich schon lange vor den Blättern ins Freie wagt und den Tisch für die ersten Schmetterlinge, Hummeln und Bienen deckt. Zeitig im Frühjahr blühen auch Schneeglöckchen, Märzenbecher, Hyazinthen und Traubenhyazinthen, Krokusse, Allium und andere Zwiebelpflanzen,
Knollenpflanzen, Winterlinge und Primeln, die je nach Sorte früher oder später im Jahr blühen und mehr oder weniger Nektar bilden. Die Wildform der Primel ist die Schlüsselblume, die im Gegensatz zu den vielfarbigen gezüchteten Sorten viel Nektar für Insekten bieten. Wie auch bei allen anderen gezüchteten Blumen sind besonders die Wildformen wichtig für Insekten.
Auch Schmetterlinge sind Insekten. Sie fliegen mit Begeisterung auf Borretsch, Nelken und Astern, Vergissmeinnicht, Fetthenne und Sommerflieder, auch als Buddleja oder Schmetterlingsstrauch bekannt. Letzter ist jedoch nicht einheimisch und deshalb für unsere Gartenvögel sowie andere Insekten eher unvorteilhaft.
• Wildblumenwiese – Samen
Lassen Sie Ihre Gewürzpflanzen und Kräuter im Sommer doch mal blühen, anstatt sie – wie oft empfohlen wird – vor der Blüte komplett runter zu schneiden. Wer unbedingt viel ernten will, kann trotzdem viel tun, indem er nur den größten Teil beschneidet, wenn sich die ersten Blüten zeigen und einen kleineren Teil der Pflanze mit wenigsten einem Teil der Blüten so belassen. Ihre Ernte wird dann fast genauso wie immer ausfallen. Hinzu kommt noch, daß man erfahrungsgemäß über das Jahr viel weniger benötigt als man anfangs gedacht hatte.
Ganz wichtig ist die Pflanzung einheimischer Gehölze und Sträucher, in denen sich nachgewiesenerweise wesentlich mehr Insekten und Käfer einnisten als in exotischen Sträuchern. Besonders die Forsythie nützt keinem Insekt, denn sie enthält überhaupt keinen Nektar und auch keine Pollen, an die ein heimisches Insekt gelangen könnte! Der Rhododendron zieht dagegen sogar Schädlinge an und auch die allseits beliebte Thuja (Lebensbaum) ist genauso wie die Zypresse eher nachteilig für unsere Flora.
Ideale Heckengehölze für unsere Honigbienen sowie die heimischen Insekten finden Sie größtenteils bei Amazon.de: Salweide, Rotbuche und Hainbuche, Spierstrauch, Kornelkirsche, Felsenbirne, Schlehe, Holunder, Eberesche, Weißdorn, Hasel wie z.B. die attraktive Scheinhasel, auch Glockenhasel genannt, Rotbuche, Wildapfel, Seidelbast, Liguster und Wildrosen (Hagebutte), die Kartoffelrose, der Fingerstrauch sowie die rankenden Beerenpflanzen Brombeeren und Himbeeren. Die Zierjohannisbeere zieht ebenfalls zahlreiche Insekten an und ist im Frühjahr eine wahre Freude für Gartenbesitzer.
Achtung, von 1. März bis Oktober keine Hecken schneiden, da Vögel darin nisten könnten! Das wird sogar durch ein Gesetz untermauert und zwar das Bundesnaturschutzgesetz.
Für Singvögel bieten auch Hecken– und Beerensträucher einen wichtigen Beitrag zur Ernährung. Die meisten Hecken finden Sie als Jungpflanzen bei Amazon.de, wie Kreuzdorn, Kornelkirsche, Schlehe, Weißdorn, Faulbaum, gemeiner Schneeball und roter Hartriegel, Berberitze sowie das für Menschen giftige Pfaffenhütchen.
Generell sind Sträucher mit Dornen ein besserer Schutz vor Feinden wie der Katze. Auch eine Naschhecke mit leckerem Obst und Beeren ist eine sehr gute Nahrungsquelle für die heimischen Gartenvögel. Lassen Sie einfach immer ein Dutzend Früchte hängen und beschneiden Sie so wenig wie möglich und wenn, dann wegen der eventuell brütenden Vögel nur im Herbst, so haben Sie gleichzeitig eine Singvogelhecke.
Besonders hilfreich für den Schutz heimischer Tiere sind auch lebendige Hecken, die auf mehreren „Etagen“ Lebensraum für Igel, Spinnen, Raupen, Mäusen, Amphibientiere wie Kröten, Eidechsen und ähnliche Reptilien bieten. Für Vögel wie Amsel, Nachtigall, Mönchsgrasmücke und Grünfink kann eine naturnahe Hecke Nahrungsbiotop, Schlafplatz und auch Nistplatz sein.
Natürlich können auch manche exotischen Gehölze scheinbar einen Beitrag in der Nahrungskette leisten, doch könnte an ihrem Standort auch immer ein einheimischer Strauch stehen, der einheimischen Tieren in jedem Fall mehr bieten kann!
So kann beispielsweise auch die Mahonie, die ursprünglich aus Asien kommt, mit ihren vielen Blüten eine Futterstelle für Bienen und mit ihren Beeren später für Vögel darstellen, jedoch könnte ein regionales Gehölz immer noch weitaus mehr bieten. Auch die beliebten Cotoneaster (Kriechmispel, Zwergmispeln) oder die Weigelie bieten zwar Nahrung für Insekten, ersetzen aber niemals einen einheimischen Strauch.
Die Kornelkirsche kann mit ihren intensiv gelben Blüten übrigens sehr gut die Forsythie ersetzen und obendrein haben Sie im Herbst dann leckere Früchte zu ernten.
Wer über ausreichend Platz verfügt, kann noch viel mehr Nützlingen helfen, beispielsweise mit einer Streuobstwiese, einem Bereich mit Totholz oder einem Steinhaufen.
Sogar bei Ihrer Fassadenbegrünung können Sie mit Wildem Wein, Efeu, Geißblatt und Clematis (Waldrebe) etwas für die Natur und Umwelt Ihrer direkten Umgebung tun.
Welche Blumen sind gut für Bienen & Insekten?
Unter den Blumen und Stauden gibt es welche, die Pollen produzieren und welche, die Nektar für Insekten bereit stellen. Der Unterschied ist folgender: den Nektar können die Insekten sofort als Nahrung nutzen und die Pollen tragen sie nach Hause zum späteren Verzehr oder wie bei Bienen zur Abgabe an andere Artgenossen. Nützlich sind für die Tiere sowohl Pollen als auch Nektar, denn sie benötigen beides.
Ideal sind kleine wie große blühende Stauden, die im Sommer wochenlang Nahrung bieten wie beispielsweise Ziersalbei oder der Sonnenhut/Echinacea, die Bartblume, die Sonnenbraut oder die Malve. Lassen Sie die verblühten Blütenstände im Herbst unbedingt stehen, denn die Samen dienen noch bis in’s nächste Frühjahr hinein Vögeln als Nahrung. Jüngste Studien über Bienenweide-Pflanzen, bei denen Zeit und Menge der Nahrungsaufnahme von Insekten pro Blüte gemessen wurde, ergaben, daß Korbblütler wie Margerite, Löwenzahn, Gänseblümchen, aber auch Mädchenauge (Coreopsis), Kosmee und Sonnenhut (Echinacea), Ringelblume und Sonnenblumen auf Grund ihrer Blütenform mehr Nahrung für viele verschiedenen Insekten bieten und anderen Stauden gegenüber deshalb auch stark bevorzugt werden. Das gilt natürlich ausschließlich für nicht gefüllte Sorten.
Sogar im Halbschatten blühen hervorragende Bienenfutterpflanzen wie der Fingerhut, der zwar nur Nektar und keine Pollen produziert, aber dennoch wertvoll für vielerlei Insekten ist. Auch die Nachtviole gedeiht im Halbschatten und notfalls auch im Voll – Schatten. Im Sommer wie im Winter bieten verschiedene Vertreter der Erika-Gewächse eine reiche Futterquelle für Bienen und Wildbienen – die Sommerheide und die Winterheide stellen gemeinsam Nahrung für das ganze Jahr bereit.
Auch ein Steingarten mit seinen trockenliebenden Blumen wie dem Lavendel liefert Nahrung für Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge. Sand und Steine eines Steinhaufens sowie die Ritzen, Spalten und Zwischenräume einer Trockenmauer bieten auf natürliche Weise Nist- und Ruheplätze für verschiedenartige Insektenarten.
Weitere Steingartenpflanzen finden Sie ebenfalls bei Amazon.de. Es sind Edelweiß und die zahlreichen Arten an Sedum und Disteln sowie mediterrane Kräuter: Thymian, vor allem Polsterthymian, Bohnenkraut, Rosmarin, Oregano und Majoran, Ysop, Salbei, Zitronenmelisse, Pfefferminze und andere Minzen sowie auch das Currykraut.
Hinweis!
Bei allen Blumen und Blütengehölzen achten Sie unbedingt auf nicht gefüllte Blüten, die Sie an dem lateinischen Namenszusatz „plenum“ erkennen.
Ein guter Gartenboden ist die Basis
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erde im Garten. Im Boden, in dem sich im Idealfall bereits eine Vielzahl von Kleinstlebewesen wie Asseln, Ameisen, Fadenwürmer und Regenwürmer tummeln und die ihrerseits auch wieder andere Nützlinge in den Garten holen.
Fast jeder weiß, daß der Regenwurm ein nützlicher Bodenhelfer ist. Er lockert die Erde, schichtet Nährstoffe um und macht sie so für Pflanzen verfügbar, er verdaut das Laub und scheidet es als Dünger wieder aus.
Wer Regenwürmer und andere Bodennützlinge unterstützen möchte, für den gilt: Möglichst wenig umgraben (max. 2 x jährlich), denn dadurch wird zwar die Erde gelockert, doch auch das Kanalsystem der Würmer zerstört und das gesamte Mikroklima des Bodens gerät durcheinander. Es dauert dann immer ein paar Wochen, bis diese Mikroflora wieder ihr Gleichgewicht gefunden hat.
Tipp: Bodendecker bieten unter Gehölzen, Bäumen und Sträuchern und um diese herum weiteren zusätzlichen Lebensraum auf ansonsten ungenutzt bleibenden Flächen in Ihrem Garten! Zusätzlich sparen Sie sich auf diesen Flächen das Unkraut jäten!
Je nach vorhandenem Platz können Sie noch wesentlich mehr für die Tiere im Garten tun.
Biotop Gartenteich
Ein kleiner oder größer Gartenteich bringt einen ganz neuen Faktor in Ihren Garten, denn er hilft mit, das ökologische Gleichgewicht innerhalb Ihres Gartenbiotops entscheidend zu verbessern. Ein Teich bietet Lebensraum für Wasserpflanzen, Insekten und verschiedene kleinere Wassertierchen sowie natürlich für vielerlei Pflanzen: Unterwasserpflanzen, Schwimmpflanzen und Übergangspflanzen für die Zwischenzonen – beispielsweise Sumpfpflanzen wie Sumpfdotterblume, Sumpfprimel (Rosenprimel), Fieberklee (Bitterklee) und andere. Achten Sie auch bei allen Teichpflanzen auf nicht gefüllte Sorten!
Ein flaches Teichufer mit Sand oder Kies bietet zudem Vögeln und anderen Tieren Gelegenheit zum Trinken. Dies ist ganzjährig wichtig für den Tierschutz, denn wenn es nicht gerade regnet, sind unsere Singvögel und andere Tiere wie der Igel immer dankbar für zusätzliche Trinkgelegenheiten. Am Ufer lassen sich einige nützliche Pflanzen ansiedeln, wie beispielsweise die Poleiminze oder die Wasserminze, die beim Bundesamt für Naturschutz auf der Hitliste der Schmetterlingsfutterpflanzen steht. Beide Minzen sind doppelt nützlich in Sachen Naturschutz. Wie im Prinzip auch viele andere Wasserpflanzen entziehen sie dem Wasser einerseits überflüssige Nährstoffe und bereichern es andererseits mit zusätzlichem Sauerstoff. Das hebt die Wasserqualität entscheidend, wovon auch wieder die anderen Tiere und Pflanzen profitieren.
Sollte Ihr Teich rund herum über Steilufer verfügen, legen Sie an einer Seite ein Brett schräg hinein, so daß ein hineingefallener Igel genauso wie eventuelle andere Tiere wieder herausklettern kann.
Was entgegen der Volksmeinung auf keinen Fall in den Gartenteich gehört sind hingegen Fische! Durch sie kommt schnell das Wasser in ein Ungleichgewicht, sie fördern den Wuchs von Algen und fressen zudem den Laich der Amphibien und die Insektenlarve, die ein Naturschützer mit seinem Teich genau fördern möchte.
Frösche, Lurche und Molche sind gern gesehene Gäste am Teich. Teichmolche fressen sogar Schnecken und das mit Vorliebe.
Wer mit seinem Teich alles richtig macht, kann vielleicht schon bald den Wasserfloh bei sich begrüßen, der ein Indikator für gutes Wasser ist.
Weitere schützenswerte Insekten sind Raubwanzen und Rückenschwimmer, die mit dem Bauch nach oben von unten an der Wasseroberfläche hängen. Eintagsfliegen leben zwar nur einen Tag, aber vorher schon 2-3 Jahre als Larve, gerne in Wassernähe. Außerdem leben am Teich verschiedene Arten Libellen.
Hier finden Sie lehrreiche Bücher über die Tiere in unseren Gärten, vom Igel über Vögel, Eidechsen, Regenwürmer und Teichbewohner bis hin zu anderen Nützlingen:
Tiere im Garten – Bücher