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Chili & Paprika selber ziehen

Paprika und Chili im eigenen Garten anbauen

Paprika Pflanzen
Chili Pflanzen
Paprika Samen
Chili Samen
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Der naturnahe Anbau von Paprika und Chili bringt nicht nur buntes und frisches Gemüse auf den Tisch, sondern er führt uns an die Wurzeln der Existenz und schenkt Begeisterung am Wachstum von farbenfrohem, knackigem Gemüse.

Arbeit und Vergnügen stehen hier nicht unversöhnlich gegenüber, vielmehr wächst die Freude daran, das Wachstum der hübschen Früchte zu verfolgen, daran mitzuwirken und gleichzeitig einer sinnvollen Tätigkeit unter freiem Himmel nachzugehen.

Zudem sind selbst gezogene Paprikafrüchte viel würziger und sicher nicht mindestens so gesund wie die im Supermarkt erhältlichen Paprika, wenn vielleicht auch nicht immer makellos geformt.

Ob rot, orange, gelb oder grün, es geht nichts über eine frisch geerntete, gesunde und knackige Paprikafrucht.

Mit den eigenen Früchten bereichern Sie nicht nur den Speiseplan, Sie genießen darüber hinaus gesunde Früchte: Paprika hat kaum Kalorien, besitzt hohe Mengen an Magnesium, Zink und Kalium und ist reich an den Vitaminen A, B und C.
Paprikafrüchte sind roh, gefüllt, gedünstet oder getrocknet und gemahlen immer ein Genuss.

Wenn Sie einmal wissen, wie der Anbau von Paprika und Chili handzuhaben ist, gilt: Ein Nutzgarten macht nicht mehr Arbeit als ein Ziergarten.

Also hinein in die grüne Kinderstube – erfahren Sie, wie Ihre Paprika am besten keimt, wächst und mit ihren leckeren oder scharfen Früchten den Speisezettel Ihrer Familie bereichert.

Wissenswertes über Chili & Paprika

Paprika wie auch Chili zählen wie Tomaten zu den Nachtschattengewächsen. Es sind grundsätzlich mehrjährige Pflanzen. Da die Pflanzen aber sehr kälteempfindlich sind, werden sie in Mitteleuropa überwiegend einjährig gezogen.
Die Früchte der Paprika zählen zu den ältesten Gemüse der Welt und finden ihren Ursprung in den bereits vor 9000 Jahren gesammelten Chilis, welche als scharfe Früchtchen schon von den Ureinwohnern Mexikos als Gewürzpflanze geschätzt wurden. Ende des 15. Jahrhunderts brachte Kolumbus die Samenkörner der Pflanze nach Europa und erklärte sie irrtümlicherweise als pfefferverwandt. Ungeachtet dessen werden manche Sorten bis heute als Spanischer Pfeffer bezeichnet. Andere geläufige Namen für Chilis sind auch Pfefferoni, Peperoni, Peperoncini und Gewürzpaprika.

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Der Unterschied zwischen Chili und Paprika

Paprika und Chili unterscheiden sich lediglich in der Schärfe der Früchte, die in Scoville gemessen wird. Dabei ist die sogenannte Gemüsepaprika mild und die Chili scharf – je nach Sorte nur leicht scharf oder aber extrem scharf.

Unterschied zwische Chili und Pepperoni

Umgangssprachlich werden Chilis gelegentlich manchmal auch als Pepperoni oder auch Peperoni bezeichnet. Es gibt aber keinen Unterschied zwischen Chilis und Pepperonis. Es handelt sich bei dem Begriff „Pepperoni“ einfach um die italienische Bezeichnung für Chili.

Anbau und Aussehen

Der Anbau ist leicht und erfolgt zu gleichen Bedingungen. Die Pflanzen breiten sich seitlich aus oder wachsen bis zu zwei Meter hoch. Fälschlicherweise werden Paprikas gern als Früchte oder Schoten bezeichnet, botanisch gesehen sind es jedoch Beeren.

Die Fruchtformen variieren je nach Sorte in Form und Farbe. Wenn die Früchte reifen, erzeugen sie standardmässig einen Farbwechsel, der von grün über orange bis gelb bis zu rot reicht. Vor allem bei den Chilis gibt es aber auch viele andere Farben, die die Beeren tragen, sowohl was das Abreifen als auch die Endfarbe betrifft. Von lila, rosa, weiss, schwarz, grün, gelb ist alles dabei.

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Sein Aussehen verdankt der Gemüsepaprika vor allem den Carotinoiden, welche die Pflanzen selbst synthetisieren können. Besitzt der Paprika eine grüne Farbe, ist er nicht vollständig ausgereift, gegessen werden darf er aber trotzdem und eignet sich besonders für diejenigen, die es etwas knackiger mögen und einen herberen Geschmack bevorzugen. Komplett ausgereifte Früchte schmecken je nach Sorte meist süßlich.

Bevor wir uns den wichtigsten Planungen und Vorkehrungen für einen guten Anbau widmen, sollten wir uns kurz mit den möglichen Arten und Sorten beschäftigen, denn letztendlich ist das Wissen über die Eigenschaften dieser nicht ganz unerheblich für das gute Gelingen des eigenen Anbaus. Nicht nur der richtige Boden, die gute Pflege und Ähnliches mehr, sondern die Auswahl der Sorten beim Samenkauf sind für den natürlichen Anbau im Garten wichtig. Biologisch gezogene Samen sind unserer Erfahrung nach den Mehrpreis wert, denn die Pflanzen wachsen robust und sind ideal an das deutsche Klima angepasst. Erwähnt seien aber auch einige Hybridzüchtungen (F1), wenn diese bestimmte Vorteile mit sich bringen.

Paprika & Chili – Arten und Kulturformen

1. Capsicum annuumUrvater der meisten scharfen Chilis mit der weitaus höchsten Verbreitung und den meisten Kulturformen. Eine pflegeleichte Art, deren Sorten früh blühen und eine kurze Reifezeit benötigen. Sowohl scharfe Sorten, als auch milde Gemüsepaprika zählen zu dieser Art. Alle Vertreter dieser Art können überwintern, wobei dies in unseren Breitengraden nicht im Freien erfolgen sollte. Manche erreichen eine Höhe von 1,5 Meter. Es gibt auch viele kleinere Sorten, wie Zierchilis oder Chilipflanzen als Halbsträucher.

2. Capsicum baccatum (beerenartig) – vor allem in den Regionen Süd- und Mittelamerikas verbreitet. Grundsätzlich eine sehr pflegeleichte Art, die in warmen Regionen gut überwintern kann. Die Aussaat erfolgt gegenüber Capsicum annuum etwas früher, da sie in ihrer Kultur einen recht späten Blütenansatz haben. Die Pflanzen können eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen und neigen dabei auch zu starken Verzweigungen, die einen regelmäßigen Rückschnitt erfordern. Die Früchte sind überaus schmackhaft, benötigen aber eine längere Reifezeit.

3. Capsicum chinense: Zu dieser Art zählen die schärfsten Chilis, wobei die bekannteste Sorte wohl Habañero ist. Es ist eine südamerikanische Chilipflanze und sehr ertragreich, wobei ihr ein feuchttropisches Klima zugute kommt. Durchschnittlich erreichen die Pflanzen eine Höhe von 50- 90 Zentimeter. Sie bilden zahlreiche Nebentriebe, neigen zu einem breiten Wachstum und wirken daher leicht buschig. Die Früchte überzeugen durch einen vollmundigen Geschmack und ein sehr angenehmes Aroma und erweisen sich als äußerst delikat.

4. Capsicum frutescens: Unter Botanikern als eigenständige Art umstritten, heben sich die Pflanzen dieser Art jedoch durch ihren besonders scharfen Geschmack hervor. Die einzelnen Sorten überzeugen mit feuriger Schärfe. Blüten und Früchte hängen nicht hinunter, sondern sind nach oben gerichtet.

5. Capsicum pubescensRocoto: eine der interessantesten, aber bisher noch recht selten kultivierten Arten. Ihre Triebe sowohl die Blätter sind beharrt. Bei Hobbygärtnern in unseren Breitengraden sehr beliebt, da sie eine gute Verträglichkeit auch in kühleren Nächten aufweist. Allerdings mag diese Arte keine direkte Sonneneinstrahlung und muss immer gut mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Insofern ist sie nicht unbedingt pflegeleicht.

Alle Arten können in unseren Breitengraden angebaut werden, sind allerdings nicht winterhart. Sie dürfen dabei nicht vergessen, dass Paprika und Chili wärmeliebende Pflanzen sind, die frostige Zeiten übel nehmen. Ideal sind Temperaturen über 15 Grad.

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Klassische Chili-Sorten (Capsicum annuum):

Jalapeño – längliche Fruchtform mit abgerundeter Spitze, angenehmer Jalapeño-Geschmack, mittlere Schärfe, eignet sich gut zum Grillen und Braten; aus ihnen werden Chipotle hergestellt.
Cayenne – bekannt als Cayenne-Pfeffer – frühe Reifezeit, sehr aromatisch und scharf, eine mittellange-schmale Fruchtform
Thai-Chili – sehr beliebte thailändische Chilisorte mit dünnen, länglichen Pepperonis
Serrano Chili – sehr ertragreiche Chilisorte, die ähnlich wie die Jalapeno grün oder rot verzehrt wird
Poblano/Ancho/Mulato – beliebte Chilisorte aus Mexiko, die hier in verschiedenen Gerichten fast täglich genossen wird, z.B. gerne mit Frischkäse oder Hackfleisch gefüllt
Anaheim-Chili – 15-20 cm lange, fleischige Früchte, ideal zum Füllen; aus dieser Sorte wird die New Mexican Red Chile Sauce hergestellt
Sarit Gat – sehr ertragreich und aromatisch mit einer länglich-spitzen Fruchtform
Sigaretta – hoher Ertrag, mild-würziger Geschmack, lange-spiralförmige Fruchtform
Kirschpaprika (Cherry-, Kirschchili) – kleine kirschförmige Früchte, die sich gut füllen lassen, z.B. mit Frischkäse
Chile de Arbol – schmale, längliche mex. Chili, die sich gut zum Trocknen eignet, da sie ihre rote Farbe behält
Zwergchili – z.B. Chili Apache
Pimientos de Padron – Sorte zum Frittieren in Öl
Mini-Chilis verschiedene Sorten Mini-Chilis

Habañeros, Bhut Jolokia & Co (Capsicum chinense):
Habanero Chocolate – extrem scharfe Chilisorte mit einem fruchtig aromatischen Geschmack, blockig-faltige Fruchtform
Habanero Orange – sehr ertragreich und stark verzweigt wachsend, sehr fruchtiger, saftiger Geschmack, länglich- blockige Fruchtform.
Habanero Red Savina – extrem scharfe rote Habañero-Chili
Habanero Tropical Red – extrem scharf, fruchtig und aromatischer Geschmack, faltig-blockige Fruchtform, guter Ertrag
Fatalii – fruchtige, meist gelbe Chili mit zitronigem Aroma; mit Habanero verwandt
Hier klicken, um alle Sorten zu sehen: Habañero-Chilis
Bhut Jolokia Rot – bis 2011 die schärfste Chili der Welt, feuerrote Farbe, eine spitz zulaufende Fruchtform, schmeckt fruchtig und ist sehr aromatisch.
Trinidad Moruga Scorpion – eine der schärfsten Chilisorten der Welt, ehemaliger Weltrekord
Carolina Reaper – die zur Zeit schärfste Chili der Welt
Scotch Bonnet – sehr scharfe, karibische Chilisorte mit fruchtigem Aprikosenaroma in versch. Farben (das Aroma verliert sich beim Kochen)
Naga Morich Chili – eine der schärfsten Chilisorten der Welt, ehemaliger Weltrekord
Naga Viper – eine der schärfsten Chilisorten der Welt
7 Pot Chili – diese Chili ist so scharf, daß eine einzige Schote für 7 Töpfe Essen ausreicht, daher der Name 7-Pot; es gibt verschiedene Sorten wie 7 Pot Cholocate, brown, white, yellow, Douglah, Strain, Bubblegum, Jonah uvm.
Komodo Dragon – gehört ebenfalls zu den schärfsten Chilis der Welt

Ungewöhnliche Formen:
Biquinho – tropfenförmig mit markanter Spitze, sehr mild
Monkeyface – lustige Formen, wie Affengesichter
Penis Chili/Peter Pepper – ohne Worte

Wildchili:
Charapita – die teuerste Chili der Welt, die 2017 sehr gehypt wurde und nun wohl nicht mehr so selten ist wie bis dahin; eine sehr ertragreiche Pflanze mit vielen kleinen runden Chilis
Tepin – Ur-Chili, wird oft auch Chiltepin genannt

Glockenpaprika (Capsicum baccatum):
Hungarian Wax Paprika – sehr dicke Früchte, werden in grünem Zustand geerntet, eignet sich nicht zum Trocknen, sehr ertragreich.
Glockenpaprika Super Greygo – eine extrem schnell wachsende Pflanze, sehr pflegeleicht und bestens für das Freiland geeignet, grosses Fruchtfleisch, hoher Ertrag.
Ungarische weiße Paprika – eine neue Sorte, ertragreich, eine weiss-gelbe und recht scharfe Sorte.
Es gibt viele Sorten der Glockenchili/Glockenpaprika, auch als Bishops Crown (Bischofs-Krone) bekannt:
Hier klicken, um alle Sorten zu sehen: Glockenpaprika

Lateinamerikanische Chili und Aji (Capsicum baccatum):
Diese Sorten wurden traditionell in Europa wenig angebaut, werden aber immer beliebter:
Lemon Drop – sehr beliebte gelbe Chili-Sorte; der Name bezieht sich nicht auf den Geschmack, sondern auf die Farbe
Starfish (dt.: Seestern) – sternförmige Chili
Aji Amarillo – gelbe, längliche und vergleichsweise milde Aji-Sorte
Aji Pineapple (Ananas-Chili) – längliche gelbe Aji, deren Aroma an Ananas erinnern soll

Hier klicken, um alle Aji-Arten anzusehen: Aji-Chilis

Chili der frutescens-Art (Capsicum frutescens):
Bekannte Sorten der frutescens-Chili sind:
Red Finger – der bekannteste indische Chili
Tabasco – fast jeder kennt die berühmte Tabascosauce
Bird’s Eye Chili – sehr alte Chilisorte, ähnlich der Urform und der Tepin-Chili
Chili Capela – kleine keilförmige orangene Früchte, wächst buschig
Piri Piri (Malagueta) – oft in Europa im Handel

Chili der pubescens-Art (Capsicum pubescens):
Bekannte Sorten der pubescens-Paprika sind:
Rocoto / Baumchili – Rocoto Aji Largo, Rocoto de Seda, Rocoto Red Long, Riesen-Rocoto, Locoto,…

Zu den besten Paprika F1 Sorten (Hybridsorten) zählen:
Paprika Agio F1 – eine sehr resistente Sorte, von Natur aus gesund mit einer enormen Widerstandskraft. Gelbgrüne bis orangerote Färbung. Fruchtiges Aroma
Paprika Gypsy F1 – Ungarische Paprika- hervorragende Sorte, die schnell reift und zahlreiche Früchte trägt. Eine klassische und bekömmliche ungarische Paprika.
Paprika Toscana F1 – mild fruchtige, reich tragende und resistente Sorte.
Jalastar F1 – trendiger, scharfer Jalapeño-Chili, liebt einen warmen und sonnigen Standort, frühe Reifezeit und sehr ertragreich.

Bei den großen Paprika und auch bei den kleinen Snack-Paprika (Mini-Paprika) gibt es eine Vielzahl an Sorten. Viel zu viele, um sie hier aufzuzählen – recherchieren Sie hier selbst: Paprika-Sorten

Nun darf der Anbau geplant werden.

Anbau von Paprika und Chili – von der Anzucht bis zur Ernte

Anbau

Rote Paprika
Chilischoten

Etwas Platz für eine oder sogar mehrere Chili- und Paprikapflanzen ist im kleinsten Garten. Es genügt schon eine Terrasse oder sogar ein Balkon, denn selbst auf 12 Quadratmetern lassen sich Zier- und Nutzgarten sehr gut kombinieren. Problemlos gelingt der Anbau der schönen Früchte auch in Kübeln auf dem Balkon oder auf der Terrasse.

Bitte beachten:
Das Wachstum der Pflanzen beginnt mit dem Keimen, idealerweise auf der Fensterbank. Zur beschleunigten Pflanzenanzucht im Garten ist ein Folientunnel oder besser ein Gewächshaus  hilfreich. Für Paprika empfiehlt sich eine Vorkultur im warmen Gewächshaus. Dabei ist eine Keimzeit von etwa 8-20 Tagen zu berücksichtigen. Wichtig ist, Gewächshaus oder Folientunnel bis etwa 16 Uhr zu schließen, damit die gespeicherte Wärme lange erhalten bleibt.

Standort

Der Herkunft geschuldet, genießt Paprika einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Ein Südbalkon oder Südseite wäre perfekt. Achten Sie darauf, dass keine übermäßige Schattenbildung von hohen Bäumen oder Gemäuern ausgeht.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden ist keine tote Materie, sondern ein lebendiger Organismus, Paprika bevorzugt humusreichen Boden, der leicht saure bis neutrale Eigenschaften aufweist. Es empfiehlt sich den lockeren Boden mit Kompost und Urgesteinsmehl anzureichern. Die Gesteinsmehle enthalten viele Mineralstoffe und Spurenelemente in einem ausgewogenen Verhältnis. In den Boden gebracht, werden diese langsam verfügbar, das heißt, die Pflanze erhält allmählich durch die Aktivität des Bodenlebens die Stoffe, die sie für die Entwicklung benötigt. Der hohe Kieselsäuregehalt verleiht den Stängeln Festigkeit, hilft (fein überstäubt) gegen Pilze und andere Schädlinge und erhöht die feinen Aromastoffe der Paprika.

Bewässerung

Trotz Luftverschmutzung ist Regenwasser nach wie vor das beste Gießwasser. Zur Not tut es auch einige Tage lang abgestandenes Leitungswasser, dass mehrmals täglich umgerührt wurde. Pflanzen haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf, je nach Art und Wachstumsstadium, wobei Pflanzen die viel Blattmasse entwickeln, durstiger als Wurzel oder Fruchtgemüse wie Paprika sind. Bei Paprika halten Sie bitte nur den Wurzelbereich feucht, Wasser von oben mag er nicht so gern.
Gegossen wird je nach Jahreszeit zu unterschiedlichen Tageszeiten, wobei der Paprika als Nachtschattengewächs besonders am Abend dürstet. Bei hoher Luftfeuchtigkeit brauchen die Pflanzen weniger Wasser.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt bereits ab Mitte Januar bis spätestens Mitte Februar, je nach Sorte zwischen der zweiten und zwölften Kalenderwoche. Um die Quellphase zu verkürzen und mögliche Pilze zu vernichten, empfiehlt es sich die Samen in lauwarmem Kamillentee einzuweichen. Möglich ist auch eine Behandlung mit Salzwasser, welche besonders den langsamer keimenden Pflanzen, wie der Habanero zu Gute kommt. Folgen Sie auch dem Keimtest, welcher von vielen Versendern des Keimgutes empfohlen wird. Lagern Sie die Samen in der Nähe von Heizkörpern, da sie unterhalb einer Temperatur von 22 Grad Celsius nicht keimen.
Legen Sie nun die Samen etwa 0,5 – 1 Zentimeter tief unter die Erdschicht, abhängig von der Samengröße. Setzten Sie diese immer doppelt so tief, wie sie groß werden. Besondere Lichteinflüsse sind nicht zu beachten, viele Sorten bevorzugen sogar das Keimen im Dunkeln, wie die capsicum chinense.
Drücken Sie die Erde fest an, sodass sich die Samenhülse vom Keimling trennen kann. Die Erde halten Sie gut feucht, aber bitte ertränken Sie die Keimlinge nicht.

Nach erfolgter Keimung stellen Sie die Behältnisse an einen lichtreichen Platz, auch künstliche Lichtquellen sind geeignet bei Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad Celsius.
Wenn die Pflänzchen eine Höhe von etwa 10 Zentimetern erreicht haben, erfolgt das Pikieren. Bitte behandeln Sie den Wurzelballen schonend und nehmen ihn mitsamt dem Erdreich aus dem Topf.

Auspflanzen

Nach dem Auspflanzen darf die Temperatur nicht mehr unter 5 Grad Celsius fallen, dass würden die Pflänzchen nicht überleben. Der letzte Frost muss unbedingt abgewartet werden, der beste Zeitpunkt dafür ist nach den Eisheiligen. Gönnen Sie Ihren Pflanzen frische Luft, um sie abzuhärten, aber nutzen Sie vorsichtshalber Kübel, welche Sie zur Not auch nachts reinholen können. Möchten Sie die Paprikapflanze ohnehin im Kübel aufziehen, sollten Sie auf eine entsprechende Größe achten, welche dem Wachstum der Sorten entspricht.
Der Pflanzabstand in den Reihen sollte im Freiland 40-50 Zentimeter betragen und zwischen den Reihen wenigstens 60 Zentimeter. Es empfiehlt sich den Boden mit Mulchfolie abzudecken, um die Feuchtigkeit im Erdreich zu halten und zusätzlich Wärme zu spenden.
Stützen Sie die Pflanzen während ihres Wachstums mit Bambus oder Plastikstäben, insbesondere Sorten mit schweren Früchten werden es danken.

Die Pflege

Unter Berücksichtigung der bereits genannten Bedingungen bezüglich Boden, Standort und Bewässerung wird Ihre Paprikapflanze gut gedeihen. Zusätzlich dürfen Sie auch düngen, da Chili und Paprika zu den Starkzehrern gehören. Bei einer Topfkultur wählen Sie vorzugsweise einen Langzeitdünger oder einfachen Tomatendünger. Wer lieber auf eine Düngung verzichten möchte, kann auch den Topf mit neuer Erde versorgen, um die Pflanze mit neuer Nahrung zu bedienen.
Ein wirkungsvoller Eingriff bei großfruchtigen Paprikasorten ist das sogenannte Ausbrechen der Königsblüte, welche sich zwischen der Gabelung vom Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb bildet. Das Blattwachstum wird angeregt und ein höherer Fruchtertrag erzielt.

Die Ernte

Zunächst bilden alle Paprikapflanzen grüne Früchte, welche sich beim weiteren Reifen, je nach Sorte färben, meist rot oder gelb. Manche Sorten, wie beispielsweise Jalapeños werden im grünen Zustand geerntet. Prinzipiell können alle Sorten grün geerntet und problemlos verzehrt werden, je nach Sorte ist der Geschmack jedoch noch nicht vollständig ausgereift.
Abhängig vom individuellen Geschmack erfolgt die Ernte zwischen September und Oktober. Manche Sorten reifen sogar schon zwischen Juni und Juli.
Aromatischer und nicht mehr so bitter sind die Früchte tatsächlich erst, wenn der letzte Farbwechsel erfolgt ist. Arbeiten Sie bei der Ernte vorsichtig mit einer Schere, um die Pflanze nicht zu verletzen.

Überwintern

Tipp: Auch wenn auf der Verpackung bei fast allen Sorten einjährig angegeben ist, können Sie im Prinzip alle Paprikasorten überwintern. Wählen Sie einen wenig beheizten, aber frostfreien und hellen Standort, gießen Sie nur wenig und verzichten komplett auf Dünger. Ab Anfang März versorgen Sie die Pflanzen mit frischer Erde, die nun auch wieder gedüngt werden darf.

Mischkultur

Wie alle anderen Pflanzen wächst und gedeiht der Paprika gern in guter Nachbarschaft.
Sämtliche Kohlarten sowie Möhren und Tomaten schätzt der Paprika in seiner Nähe. Tomaten dürfen aber nicht direkt neben der Paprika stehen.
Eher ungünstig wirkt sich die Nachbarschaft von Erbsen, Fenchel und Rote Beete aus.

Schädlinge und Krankheiten

Auch Paprika ist vor Krankheiten nicht geschützt, wobei die größte Zahl dieser oft hausgemacht ist. Solange ein gutes biologisches Gleichgewicht in Gärten und Gewächshäusern vorherrschend ist, werden sich lästige Schädlinge zurückziehen. Fehl am Platz ist eine übertriebene Sterilität in den Beeten oder Gewächshäusern, das macht den Zugang unliebsamer Gäste viel leichter, weil sich die natürlichen Feinde der Schädlinge zurückgezogen haben.

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Kunstdünger und Unkrautvernichtungsmittel schaffen vielleicht vorübergehend schnelle Hilfe, bringen aber Unruhe in das natürliche Gleichgewicht.

Rübensäulenkrankheit:
erkennbar an hellen Flecken auf den Blättern, welche sich verformen und gänzlich ausbleichen. Ein Mittel gegen diese Viren gibt es nicht, bei einem Befall hilft nur das vollständige Entsorgen der Erde. Aber bitte nicht auf den Komposthaufen.

Rüsselkäfer:
Die Fraßschäden sind ähnlich den der Schnecken. Eine wirkungsvolle Methode ist das Absammeln bei Dunkelheit. Oder verwenden Sie Blumentöpfe mit Holzwolle, die Sie verkehrt herum aufhängen. Die Käfer nutzen diese tagsüber als Schlafplatz und lassen sich so leichter absammeln.

Umfallkrankheit:
hiervon sind die Keimlinge betroffen. Hervorgerufen wird die Krankheit durch kühle und feuchte Bedingungen und zu dicht stehenden Keimlingen. Auch eine schlechte Belüftung kann die Ursache sein.

Echter Mehltau:
Durch Pilze verursacht, wird die Pflanze von einem mehligen Belag überzogen. Achten Sie bereits beim Kauf auf mehltauresistente Sorten und vermeiden Sie strickstoffreichen stark treibenden Dünger. Im Notfall können Netzschwefelpräparate eingesetzt werden. Zur Vorbeugung hat sich „Bio-Blatt-Mehltaumittel bewährt.

Verticillum / Welke:
hier dringen die Pilze von den Wurzeln in die Pflanze ein und die Leitungsbahnen werden nach und nach verstopft. Anfangs sind nur Stängel und Blätter betroffen, da sich dieser Pilz nur langsam ausbreitet. Achten Sie auf gesundes Saatgut und wählen Sie resistente Sorten. Bei einem Befall sollte die Pflanze sofort vernichtet werden.

 

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